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Lamprechtshoehle

Zurück zu Einsätze 2013


Einsatzleiter OBI Meindl Hannes
Einsatzart technischer Einsatz
Mannschaftsstärke 2 Mann
Alamierung 28.08.2013
Einsatzende 28.08.2013 
Fahrzeuge Pumpe 1 St.Martin
   

Flut in Höhle: Eingeschlossene gerettet

Jene 26 Besucher, die am Mittwoch in der Lamprechtshöhle nahe Weißbach bei Lofer (Pinzgau) stundenlang eingeschlossen waren, sind befreit. Durch Starkregen eingedrungenes Wasser versperrte ihnen in der Schauhöhle zuvor den Rückweg.

Kurz nach 15.00 Uhr war das Wasser beim Ausgang der Höhle so weit zurückgegangen, dass die Höhlenrettung mit der Bergung der 26 Eingeschlossenen - vorwiegend Touristen aus dem Ausland - beginnen konnte. Alle Besucher konnten die Höhle schließlich nach fast sechs Stunden auf eigenen Beinen und unverletzt verlassen. Erkundungstrupps der Höhlenrettung hatten zuvor die Höhle noch einmal untersucht und festgestellt, dass das Wasser rascher als erhofft gesunken war.

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Die Gruppe - zufällig zusammengewürfelte Familien oder Einzelpersonen - hatte die ganze Zeit über Kontakt zur Außenwelt. In der Höhle befindet sich ein Telefon, das mit der Hütte, die zum Naturdenkmal gehört, verbunden ist. „Es gab alle zehn Minuten Kontakt. Es wurde nachgefragt, ob noch alles in Ordnung ist“, sagte der Pinzgauer Katastrophenschutzreferent Hannes Schernthaner. Im Inneren befand sich außerdem ein Notfallpaket mit Decken, Wasser, Müsliriegeln und Taschenlampen. Ein paar der Eingeschlossenen hatten zwar nasse Füße, laut Schernthaner war aber niemand in Gefahr.

Ab den Mittagsstunden ging dann das Wasser schon wieder zurück, und die Helfer bereiteten sich allmählich auf den Einsatz vor. In der Hütte vor der Höhle wurde ein Raum aufgeheizt, damit sich nach der Bergung die Menschen gleich aufwärmen können. Dann schickte die Höhlenrettung einen Vortrupp mit vier Helfern ins Innere. Ein Notarzt untersuchte die Betroffenen und konnte Entwarnung geben.

Die Stimmung der 20 Erwachsenen und sechs Kinder war in Ordnung, das Eintreffen der ersten Helfer nahmen sie mit großer Erleichterung auf. Die Höhlenretter versorgten sie mit Tee und Wärmepaketen, die das Warten bis zur Bergung etwas erleichtern sollten. Anschließend konnten die Urlauber ins Freie begleitet werden. Um 15.17 Uhr erschienen die ersten vier Besucher im Freien, keine Viertelstunde später waren alle Eingeschlossenen wieder unter freiem Himmel.
„Wir haben ihnen gleich den aufgeheizten Raum angeboten, aber eigentlich wollten alle sofort in ihr Quartier, vielleicht einmal warm duschen“, so Schernthaner. Der Einsatz, an dem insgesamt rund 30 Helfer beteiligt waren, war somit zu Ende. Wären für Nachmittag neuerliche Regenfälle prognostiziert worden, hätte die Bergung nach Angaben des Katastrophenreferenten schon früher begonnen. „Die Wetterdienststelle hat vorhergesagt, dass es trocken bleibt. So haben wir gewartet, bis das Wasser weit zurückgegangen ist. So sind die Leute nur mehr bis zu den Knöcheln nass geworden.“

Starkregen überflutete Zugangsstollen

Teile des Zugangsstollens wurden Mittwochvormittag vom Starkregen überflutet. Es habe allerdings keinerlei Grund zur Panik bestanden, sagte ein Spezialist vom Bayerischen Roten Kreuz und der Bergwacht im angrenzenden Berchtesgadener Land. Dessen Höhlenretter wurden ebenso zur Lamprechtshöhle gerufen wie Salzburger Höhlen- und Bergretter. Auch Feuerwehrleute aus Gemeinden des Salzburger Mitterpinzgaus waren beim Höhleneingang in Bereitschaft.

Erste 700 Meter gut ausgebaut

Der Einsatz betraf „nur“ die ersten 700 Meter ab dem Höhleneingang im Berg. Die Lamprechtshöhle ist insgesamt 38 Kilometer lang, aber in den anderen Bereichen für Publikum gesperrt. Der Weg in die Schauhöhle ist technisch bestens ausgebaut und auch für Leute leicht begehbar, die nicht schwindelfrei sind oder andere Probleme dieser Art haben. Im Kernbereich der Schauhöhle seien die Bedingungen auch für größere Gruppen von Besuchern sicher, heißt es. Das Wasser habe nur einen Teil des Rückwegs überflutet.

Schon mehrmals Personen in Höhle eingeschlossen

In der Vergangenheit war es in der Lamprechtshöhle bereits mehrmals zu ähnlichen Zwischenfällen gekommen. So wurde für eine deutsche Urlaubergruppe am 29. Juni 2002 ein Ausflug in das Innere des Naturdenkmals zu einem ungewollten Abenteuer. Der in der Höhle verlaufende Bach begann rasch zu steigen, die Gäste wurden vom Wasser eingeschlossen. Eine 62-Jährige stürzte beim Versuch, trotz Überflutung des Weges den Ausgang zu erreichen. Sie zog sich einen Bruch zu. Am Abend konnten alle Besucher die Höhle ohne Gefahr verlassen.

16 Personen, darunter sechs Kinder, wurden von ebenfalls überraschend schnell steigendem Wasser am 5. September 1998 in der Lamprechtshöhle eingeschlossen. Polizei, Feuerwehr, Berg-, Wasser- und Höhlenrettung standen im Einsatz, die Gruppe konnte in den späten Abendstunden unversehrt geborgen werden.

Vier Deutsche wurden am 4. Jänner 1991 von Wassermassen in dem System eingeschlossen. Für die gut ausgerüsteten Nürnberger Höhlenforscher nahm die Expedition nach stundenlangem bangen Warten schließlich ein glückliches Ende. Eine 17-köpfige Rettungsmannschaft mit zwei Tauchern brachte die drei Männer und eine Frau in Sicherheit.

 

Vierttiefste Höhle der Erde

Die Lamprechtshöhle ist mit ihren bisher erforschten 38 Kilometern Länge - unter den Gipfeln, Graten, Hochkaren und Plateaus der Leoganger und Loferer Steinberge - eine der längsten Höhlen Österreichs und der Erde.

Der Höhenunterschied vom Eingang im Saalachtal bis in die bisher erforschten, höchsten und weitesten Bereiche beträgt 1.632 Meter. Damit ist die Lamprechtshöhle bisher die vierttiefste Höhle der Erde und die tiefste Österreichs. Diese Angaben betreffen jedoch nicht den Bereich, der von Touristen bzw. Besuchern begangen werden kann.





Quellennachweis: Bericht ORF.at

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